Wie du Selbstzweifel beenden kannst: kurz und knapp

Fühlst du dich manchmal unverstanden, ungeliebt, unsicher oder unfähig? Machst du dir gelegentlich Vorwürfe und kannst dich zeitweise selbst nicht leiden? Gehen dir deine Fehler nicht mehr aus dem Kopf?

Es gibt im Leben viele Situationen, in denen wir nicht weiterwissen, unsicher sind, wie wir reagieren sollen oder auch gerne anders reagiert hätten.

In diesem Beitrag möchte ich dir eine großartige Möglichkeit vorstellen, mit Selbstzweifeln anders umzugehen.

Sag mal, wie redest du eigentlich mit dir?

Wie du selbst mit dir sprichst, hat sehr, sehr, sehr, sehr, sehr großen Einfluss auf deine Gefühlswelt.

Ob du dir sagst: „Mach einfach weiter, das wirst du noch lernen. Jeder hat mal angefangen.“
Oder ob du dir sagst: „Lass es einfach gut sein. Du kannst das nicht und du wirst es auch nie so gut können wie andere!“ hat starken Einfluss auf deine Gefühlswelt.

Beobachte dich im Alltag dabei, wie du mit dir (innerlich) sprichst, wenn Zweifel aufkommen oder die Dinge nicht so laufen, wie du sie dir erhofft hast. Hör dir selbst zu, wie du mit dir umgehst.

Falls du feststellst, dass du nicht liebevoll mit dir sprichst, kannst du das bewusst verändern, mit den folgenden zwei Möglichkeiten:

1. Achte auf deine Wortwahl

Es macht einen großen Unterschied, was du zu dir sagst.

Zum Beispiel, wenn dir etwas runterfällt:

  1. „Oh nein, bin ich blöd, sch…!“ oder du sagst
  2. „Ups. Auf die Erdanziehung ist bis jetzt aber auch immer verlass.“

Die erste Variante wird vermutlich keine guten Gefühle auslösen. Bei Variante 2 wirst du vielleicht sogar schmunzeln.

2. Sei deine beste Freundin

In Momenten der Selbstzweifel und Unsicherheit gehst du mit dir wahrscheinlich viel härter ins Gericht, als du es jemals mit einer anderen Person tun würdest.

Wie würdest du dich gegenüber einer Freundin verhalten, die an sich zweifelt? Vermutlich wärst du verständnisvoll, geduldig und auch lösungsorientiert. Du würdest sie aufbauen und ihr Mut zusprechen.

Ok, wenn du das bei anderen kannst, dann kannst du das auch bei dir. Wie könntest du mit dir selbst so freundlich umgehen?

Was hältst du von einem Perspektivenwechsel? Verändere deinen Blickwinkel.

Du hast die Möglichkeit, dich in eine andere Sicht reinzuversetzen, um einen größeren Überblick über die Situation zu bekommen. Es erfordert ein wenig Vorstellungskraft, doch du bist grundsätzlich in der Lage dich in eine andere Person reinzuversetzen.

Das nächste Mal, wenn du mal wieder kein gutes Haar an dir lässt, betrachte dich durch die Augen eines sehr guten Freundes und frage dich:

„Wie würde ich mich gegenüber einem sehr guten Freund verhalten, der mir von dieser Situation erzählt?“

Das hilft dir dabei, eine liebevolle Perspektive gegenüber dir selbst einzunehmen.

Du hast dein Selbstmitgefühl verdient!

Meine persönliche Umsetzung

Aktuell habe ich mir vorgenommen, wöchentlich einen Blogbeitrag zu schreiben. Dass dies so erstmal nicht so leicht umsetzbar ist, damit habe ich nicht gerechnet.

Um meine Beiträge zu formulieren, brauche ich viele Stunden und Tage. Geplant war, hinsetzen und in maximal 2 Stunden den Beitrag fertig zu haben. Es fällt mir jedoch noch unglaublich schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen. Jeden einzelnen Satz überarbeite ich zigmal. Ich habe das Schreiben vollkommen unterschätzt und mich absolut überschätzt. Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, führt das zu einer Menge unguter Gefühle.

Mir kamen Gedanken wie: „Ich bin offensichtlich unfähig, eine Botschaft und Sätze zu formulieren. Alle anderen können das, nur ich nicht. Wie oft muss ich denn noch die Sätze umschreiben? Wie lange kann es denn dauern, einen Beitrag zu schreiben? Du beweist dir gerade selbst, dass du nicht zum Schreiben gemacht bist. Wie soll das, was du schreibst, denn ein anderer Mensch verstehen. Lass es am besten einfach sein.“ Und noch vieles, vieles Negatives mehr.

Dass die Beiträge fertig werden, habe ich dem Perspektivenwechsel zu verdanken (und vielleicht auch meinem großen Bedürfnis, dir einen Mehrwert zu bieten).

Als ich mich gefragt habe: „Wie würde ich mich gegenüber einer sehr guten Freundin verhalten, die mir von dieser Situation erzählt?“ kamen mir ganz neue Gedanken in den Sinn. Mich von außen als Freundin zu betrachten, zeigte mir einen neuen Blickwinkel auf.

Ich würde eine Freundin ermuntern weiterzumachen und ihr sagen: „Es ist mehr als verständlich, dass dir die ersten Beiträge nicht leicht von der Hand geht. Wann hast du denn das letzte Mal etwas verfasst? Ich bin davon überzeugt, dass das nur eine Sache der Übung ist. Bei jedem Beitrag, den du formulieren wirst, wird es dir leichter von der Hand gehen. Ganz bestimmt. Konzentriere dich auf das, worum es dir geht, nämlich um den Mehrwert für andere Menschen. In einem Jahr wird das bestimmt schon anders sein mit dem Schreiben. Habe Geduld mit dir. Du wirst die richtigen Worte schon noch finden. Dazu ist es vielleicht nötig, Sätze zigmal zu überarbeiten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Worte die passenden sind und welche nicht. Mach einfach weiter und vertraue dir.“

Ich freue mich sehr, dass wir Menschen dazu in der Lage sind, uns in eine andere Sicht hineinzuversetzen und durch den nötigen Abstand zu uns, auch unsere eigene gute Freundin sein können. Durch das Einnehmen eines neuen Blickwinkels konnte ich diesen und auch andere Beiträge tatsächlich fertigstellen und mit dir teilen. Großartig, oder?

P.S.: Wenn du deine tief sitzenden Muster nicht aufdecken kannst, nicht weißt, woran es genau hängt oder wie du es umsetzen kannst: Hol dir Hilfe! Es gibt da draußen Menschen (wie mich), die gelernt haben, unbewusste Muster aufzudecken. Liebe Grüße Sarah

4 Kommentare zu „Wie du Selbstzweifel beenden kannst: kurz und knapp

  1. Guten Morgen, die Idee mich von außen als gute Freundin zu betrachten, hat mir gezeigt, wie schlimm ich eigentlich oft mit mir ins Gericht gehe. Danke Sarah…Liebe Grüße Geli

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