Diese Frage gehört wohl zu den wichtigsten Fragen, die du dir in deinem Leben stellen kannst.
Besonders in schwierigen Zeiten, in denen wir uns selbst nicht verstehen können, kommt die Frage verstärkt auf: „Wer bin ich?“
Mit diesem Blogartikel möchte ich dich in deinem Selbstfindungsprozess und der Suche nach deiner Identität unterstützen.
Wer bin ich aktuell?
Zunächst darfst du dir darüber bewusst werden, wer du aktuell bist. Nimm dir einen Moment Zeit, atme tief in deine Lungen und deinen Bauch ein und entspannt aus. Stelle dir jetzt die Frage: „Wer bin ich?“ Schreibe alles auf, was dir zu dir einfällt.
Ich bin…
- Beruf: Anwalt, Lehrerin, …
- Rang: Abteilungsleiterin, Vorsitzende, …
- Einkommen: Millionärin, Sozialhilfeempfänger, …
- Rollen: Mutter, Vater, jüngstes Kind, Familienoberhaupt, …
- Emotionale Eigenschaften: liebevoll, fürsorglich, ängstlich, …
- Verhaltensweisen: Spielernatur, Abenteurer, …
- Besitz: Porschefahrerin, Hausbesitzer, …
- Aussehen: Geschlecht, Alter, Körperbau, …
- Leistungen
- Vergangenheit
- Religion
- Metaphern: Wir Mustermanns sind stur, …
- Was du nicht bist: Ich gebe nie vorschnell auf, …
- Überzeugungen/Glaubenssätze: Die Welt ist ein gefährlicher Ort, …
- Werte: Sicherheit, Freiheit, …
- Erfahrungen: Wenn das geklappt hat, klappen auch andere Dinge
- Stärken
- Schwächen
Wie bin ich geworden, wer ich bin?
Deine Identität, dein ich bin, entwickelt sich im Laufe deines Lebens. Deine Kindheit ist eine besonders prägende Zeit. Dabei spielen deine Bezugspersonen, deine Kultur, deine Umwelt und deine Erfahrungen eine wichtige Rolle.
❗Das bedeutet:
- Du übernimmst im Laufe der Jahre viele Überzeugungen/Glaubenssätze und Werte von deinen Bezugspersonen, deiner Kultur und deiner Umwelt. Das läuft ganz unbewusst ab.
- Du lernst auch aus Erfahrungen, die du in deinem Leben sammelst. Wenn du z.B. einmal die Erfahrung gemacht hast, dass die Dinge sich zum Guten wenden, überträgst du das womöglich auch auf andere Bereiche in deinem Leben (und umgekehrt).
- Du bekommst ab Kindesalter schon bestimmte Eigenschaften zugesprochen (sie ist die Faule, er ist der Schüchterne, …). Es mag sein, dass du gewisse Eigenschaften gezeigt hast, doch dadurch, dass dir diese Rolle (Eigenschaft) zugeschoben wurde, hast du geglaubt, dass das so ist. Du hast angefangen, dich damit zu identifizieren.
Wie deine Identität deine Realität beeinflusst

Deine Erfahrungen führen dich zu deinen Überzeugungen/Glaubenssätzen, die wiederum zu deiner Identität werden.
Deine Identität, dein ich bin, führt zu bestimmten Gedanken. Diese Gedanken erzeugen bestimmte Emotionen in dir, die wiederum zu Handlungen führen. Die Handlungen führen zu Erfahrungen, die wiederum deine Identität bestätigen.
Wichtig: Du kannst jederzeit deinen Kreislauf durchbrechen. Deine Identität ist nicht festgeschrieben, sondern ist veränderbar. Wenn du zu einer neuen Überzeugung kommst, wird das auch deine Identität verändern.
Hallo Unterbewusstsein
Vielleicht hast du bis heute angenommen, dass du ebenso bist, wie du bist. Du hast deine Verhaltensweisen deiner Persönlichkeit, deinem Charakter zugeschrieben. Aber ist das wahr? Bist das wirklich du? Hast du deine Identität bewusst gewählt?
Ich persönlich hatte nichts bewusst gewählt. Meine Verhaltensweisen hatte ich Großteils meinem Charakter und meine Umstände dem Schicksal zugeschrieben. Mir war nicht in dem Ausmaß klar, dass es einen guten Grund für meine Verhaltensweisen und meine Art zu leben gab.
Doch es gab und gibt einen Grund. Darf ich vorstellen: das Unterbewusstsein.
Alles Erlebte und deine Schlussfolgerung aus dem Erlebten wird gespeichert. Dein Körper und Geist sind ein gigantischer Speicher, denen du es zu verdanken hast, nicht immer wieder jede Erfahrung von neuem lernen zu müssen. Grundsätzlich ist das eine nützliche Funktion. Du lernst von anderen Menschen und aus Erfahrungen, was wiederum deinem Überleben und deiner Entwicklung dient. Diese Funktion kann aber auch beeinträchtigend sein.
Vielleicht hast du von deiner Mutter gelernt, dass Männer eine Enttäuschung sind. Und jetzt machst du selbst diese Erfahrung.
Du bist somit die Summe deiner Überzeugungen, die du aus deinen Erfahrungen geschlussfolgert hast.
Komm dir selbst auf die Schliche
- Beobachte dich selbst
Um deinen unbewusst ablaufenden Mustern auf die Spur zu kommen, hast du eine besondere Gabe: die Vogelperspektive!
Du hast die Gabe einen Schritt aus dir herauszutreten und alles, dich eingeschlossen, von außen (aus der Vogelperspektive) zu betrachten.
Beobachte dich dabei, was du denkst und sagst, wie du dich verhältst und wie du dich fühlst. - Hinterfrage dich
Überprüfe alle deine Verhaltensweisen auf ihren Ursprung. Welche Überzeugung steckt dahinter? Gibt es Parallelen zu deiner Herkunftsfamilie? Was wurde dir über dich gesagt?
Welche Muster wiederholen sich ständig in deinem Leben?
Was bereitet dir Sorgen?
Mit welchen Menschen gerätst du aneinander?
Welche Erfahrung hast du gemacht, dass du glaubst so zu sein? Was haben dir deine Bezugspersonen über dich gesagt?
Worüber ärgerst du dich? Welche Überzeugungen könnten dahinter stecken? Ist das wirklich auch deine Meinung? Woher kennst du das Gefühl ursprünglich?
Welche gesellschaftlichen Normen umgeben dich?
Wer möchte ich sein?
Jetzt, wo dir bewusst darüber bist, dass du aus deinem eigenen Kreislauf aussteigen kannst und jederzeit neu wählen darfst, stelle dir diese Frage:
Wer möchte ich sein?
Mache dir ein genaues Bild von dir, wer du sein möchtest.
- Wenn du dich neu kreieren könntest, welche Eigenschaften hättest du gerne?
- Wie genau würde dein Traumleben aussehen?
- Was macht dir besonders Spaß?
- Was hat dir als Kind schon Spaß gemacht?
Falls dir erstmal nichts einfällt, kannst auch überlegen, wie du auf keinem Fall sein möchtest. Dann finde das Gegenteil davon.
Wie werde ich mein neues ich?
Erschaffe dir eine genaue Vorstellung von deinem zukünftigen Ich.
- Visualisierung durch z.B. Visionboard
- Meditation
- Selbstreflexion
- Coach / Therapeut
Wie du das ganz genau für dich umsetzen kannst, werde ich in einem anderen Artikel beschreiben.
P.S.: Wenn du deine tief sitzenden Muster nicht aufdecken kannst, nicht weißt, woran es genau hängt oder wie du es umsetzen kannst: Hol dir Hilfe! Es gibt da draußen Menschen (wie mich), die gelernt haben, unbewusste Muster aufzudecken.
4 Kommentare zu „Wer bin ich? Mit Anleitung zur Selbstfindung“